Naruto Ost - Saika (Colourful Mist)
A priest, a princess and the fishermen shrine
Nachdem er seine "Schüler" zuvor bei sich-gegenseitigem-Umbringen kennengelernt hatte, verfestigte sich Koushirous Vermutung, dass die Mizukage ihn tatsächlich loswerden wollte. Verübeln konnte er es ihr zwar nicht, aber dennoch war er nicht unbedingt begeistert von der Idee ein Team voller hormoneller
Bestien zu
führen. Wahrscheinlich hatte Aoko es endgültig satt, dass der Shounin auf ihrem Fensterrahmen unvorstellbare Mengen an Opiaten rauchte und dabei regelmäßig die Mizukage Residenz in den schweren Dämpfen seiner Pfeife tränkte. Rein medizinisch gesehen hatte Koushirou die "Erlaubnis" erhalten bestialische Mengen an Drogen zu sich zu nehmen - aus einem juristischen Standpunkt musste die Mizukage jedoch ein Auge zudrücken.
"
Ziehe dir bitte etwas an."
Koushirou wurde aus seinem Halb-Schlaf rausgerissen und blinkte der Figur in der Ferne noch verwirrt entgegen. Mit halbgeöffneten Augen versuchte der Shounin die Gestalt zu fokussieren. In seinem jetzigen Zustand war er nur dazu fähig die weißen Haare des Mädchens, dass auf der anderen Seite des Flussufers stand, auszumachen.
"
Eure Schönheit ist betörend wie immer, Tamayori-hime."
Tamayori galt tatsächlich als eine der schönsten Frauen Kirigakures und war unter anderem bei den Shounin als eine der begehrenswertesten zukünftigen Bräuten verehrt. Sie waren gemeinsam mit Koushirou aufgewachsen und waren ein unzertrennliches Paar während ihrer Kirigakure Akademie Zeiten. Nicht, dass sie jetzt nicht ein Paar waren. Es war nur ... etwas ... kompliziert.
Koushirou warf sich ein feuchtes Kimono um die Schultern und versuchte sich mit einer Hand beim aufstehen abzustützen, was sich als schwieriger ergab als vorher gedacht. Mit einem sanften
*Blopp* verschwand der Mann in dem seichten Fluss, welcher ihn von allen Seiten umgab. Tamayori machte keinen Anschein ihn aus dem Wasser retten zu möchten und genoss stattdessen die Ruhe und das Plätschern des kleinen Wasserfalls hinter der Flussinsel, auf welcher Koushirou vorher "meditiert" hatte. Sie beobachtete wie eine Hand aus dem Wasser kam und die Rauchpfeife am Rand der kleinen Insel versuchte zu ergreifen.
Tamayori fokussierte die Hand an, welche damit kämpfte die Rauchpfeife zu finden und seufzte leise unter ihrer Nase. Schlussendlich schaffte es Koushirou die Pfeife zu ergreifen, aber nicht ohne sie vorher ins Wasser fallen zu lassen. Das Mädchen gab ihm noch zwei Minuten Zeit, bis der Mann es endlich auf ihrer Seite des Flussbettes schaffte. "
Kann es sein, dass du es diesmal übertrieben hast, Kougen-dono?" fragte sie, während der Mann sich schnaubend und schweratmend auf den Rücken vor ihren Füßen schmiss und erstmal ein paar tiefe Atemzüge nahm. "
Tama- ... yori ... -hime ... Eure Schönheit betäubt meine Sinne wie das beste Opiat aus Iwagak- ... *hust* ... " brachte der Mann hervor, während er versuchte seinen Atem zu fangen. Tamayori funkelte ihn mit ihren pechschwarzen Augen nachdenklich an, bevor sie sich hastig umdrehte und ein paar Schritte tiefer in den Wald ging. Während die Lichtung des Wasserfalls noch ein paar Sonnenstrahlen zuließ, war dies tiefer im Wald nicht der Fall. Koushirou weitete die Augen und sprang regelrecht auf, um ihr zu folgen.
Sie folgten schweigend den in den Waldboden eingestampften Pfad, bis er sie zu einem größeren Weg führte. Entlang dessen befanden sich mehrere heruntergekommene Schreine, welche von den früheren Einwohnern des ehemaligen Fischerdorfes dort in Verehrung aller Götter des Fischerns platziert wurden.
Aller Götter. Der Pfad Richtung Dorf war geprägt von
hundert kleinen Schreinen. Koushirou verdrehte die Augen jedes Mal, wenn er diesen Weg ging und doch hatte er keine andere Wahl als - einzigen ... lebenden - Einwohner sich pflichtbewusst um sie zu kümmern. Tamayori-hime hatte ihm einst gesagt, dass die Instandhaltung jedes Schreines eine Spiegelung seines inneren Geistes war und seit jeher hallten ihre Worte in seinem Kopf wider. Außerdem wollte er ihr einen guten Eindruck machen.
Tamayori hatte sich zwei Wochen vom Dienst freigesprochen, um ihm bei der Sicherstellung der Insel zu helfen. Aoko hatte dem Jounin nämlich die Insel zuversprochen, wenn er ihr versichern konnte, dass sie der geballten Kraft aller drei Genin des Bestienteams standhalten konnte. Er hatte ihr, als sie ihm das sagt, ins Gesicht gelacht bedenkend, dass er damals einen Bijuu für 96 Stunden regungslos befriedet hatte, bis Aomori-senpai aus Konohagakure einreisen konnte. Das vergaß die Mizukage oftmals nur zu gern.
In den zwei Wochen, die Koushirou, Tamayori und eine Handvoll anderer Shounin hier verbrachten, verwandelten sie die Insel zu einer regelrechten
Festung. Alle Seiten der Insel waren mit Torii befestigt und Koushirou hatte zentral das womöglich größte Myoujinmon-Torii platziert, dass er jemals beschwören konnte. Seitdem konnte er sich nicht so wirklich regenerieren und brauchte Tamayoris Hilfe, um nicht ständig in narkoleptischen Anfällen gefangen zu sein. Zurzeit war er so sehr auf sie angewiesen, dass es ihm ja fast schon peinlich war. Auf der anderen Seite freute es ihn, dass die beiden etwas Zeit miteinander verbringen konnten, bevor Koushirou entweder von seinen Genin abgemurkst oder auf einer Mission starb. Er hatte auch tatsächlich die letzten zwei Wochen damit verbracht Tamayori darauf vorzubereiten, dass dies seine womöglich letzte Mission war und sie sich nie wieder sehen würden. Sie lehnte diese Vorstellung vehement ab und stritt dies natürlich ab.
Seine Genin sollten alsbald mit einem Boot am Fischerdorf angelangen und während Koushirou und Tamayori schweigend durch den Wald spazierten, machte er gedanklich eine letzte Überprüfung seiner "Festung". Grundsätzlich schien alles in Ordnung zu sein, ob es jedoch für die drei Genin reichte, wusste er nicht.